BTV Schiers
Polenta, Merlot und Kaffee-Coretto.
Männerriege Schiers unterwegs im Tessin
Bei allerbestem Ausflugswetter besammelten sich neulich 32 Mitglieder der Männerriege Schiers zu ihrer alljährlichen Turnfahrt. Gestärkt mit Kaffee und Gipfeli führte uns die Turnfahrt im klimatisierten Car zum Infopoint des Ceneri-Basistunnels in Sigirino. Vor Ort wurden wir über das NEAT-Programm, den Bau des Gotthard-Bassistunnels und über das zurzeit grösste Tunnelbauprojekt der Schweiz, den 15.4 Kilometer langen Ceneri-Basistunnel, informiert. Beeindruckt von der Ingenieurskunst und der schweizerischen Verkehrsplanung bestiegen wir in der Folge die Gondelbahn zum Monte Tamaro. Von hier bot sich uns ein herrlicher Rundblick über den Lago Maggiore, Lugano und Bellinzona, welcher nur kurzzeitig von der einzigen Gewitterwolke im Umkreis von 100 Kilometern getrübt wurde. Die vom weltbekannten Architekten Mario Botta entworfene Kapelle Santa Maria degli Angeli ist ein Meisterwerk zeitgenössischer Architektur und konnte ebenfalls bestaunt werden. Satt von Tessiner Polenta, Rindsbraten und Merlot traten wir die Weiterreise an, welche uns nach Minusio führte.
In leichter Kleidung schlenderten wir dem Seeweg Richtung Locarno entgegen. Zu sehen gab es viel. Villen, Boote, Schwäne und die ersten Badenixen. Da Schlendern bei 30 Grad durstig macht, beschlagnahmten wir kurzerhand ein Restaurant, wo wir sofort Freunde fanden und Nettigkeiten austauschten. Bei Wein, Bier und Grappa wurde gewitzelt, gelacht und die Sonnenuntergangsstimmung am See genossen.
Nach dem Bezug des Stadthotels und einem feinem Nachtessen war es an der Zeit Locarno zu erobern. Wie es der Zufall wollte, fand genau an diesem Abend das „Notte bianca- Fest“ statt. Aus der ganzen Stadt erklang Musik. Hier Jazz, dort Rock, Pop und Soul. Auf jedem Platz gab es etwas zu hören. Es wurde zu den Rhythmen gewippt, getanzt, gesungen und bei sommerlichen Temperaturen kurzzeitige internationale Freundschaften geschlossen.
Wer, wann und wie ins Hotel zurückkehrte respektive fand und ob derjenige im oder neben dem Bett schlief oder sogar seine Ruhe vor dem Hotelzimmer auf einer Kommode fand, wegen Nichtauffinden des Zimmerschlüssels, bleibt ein gut gehütetes Geheimnis.
Den Tag danach starteten wir etwas schleppend. Unser Car hatte einen Defekt und wir mussten auf das Ersatz-Postauto warten. Kurzerhand wurde das Trottoir vor dem Hotel zu einer Kaffeebar umfunktioniert und die vergangene Nacht mit viel Schalk Revue passieren gelassen.
Endlich frische Luft, endlich die müden Knochen bewegen, dachte sich mancher, als wir in Gerra (Val Verzasca) aus dem Postauto stiegen. Am klaren smaragdgrünen Wasser des Flusses Verzasca wanderten wir durch die von Nussbäumen, Kastanien, Buchen und Erlen geprägten Wälder in Richtung Sonogno. Immer wieder luden natürliche im Bach geformte Badewannen und Whirlpools zum Baden ein. Eine Ringelnatter erwärmte sich in der Sonne und schottisches Vieh suchte den Schatten der Nussbäume.
Sonogno, ein kleines charakteristisches, herausgeputztes, anmutiges Tessiner Dörfchen zuhinterst im Tal, bekannt aus dem Kinder- und Jugendbuch „Die schwarzen Brüder“, brachte uns wiederum zum Staunen und Verweilen.
Natürlich gibt es auch in Sonogno ein gastfreundliches Restaurant und wir liessen es uns vor der Heimreise nochmals bei einem Tessiner-Plättli, Hauswein, Kaffee-Coretto und einem Vermicelles gut gehen.
Der Turnerdank geht an Jakob Aebli, welcher uns eine unvergessliche, legendäre Männerriegen-Turnfahrt organisiert hat. Herzlichen Dank!