BTV Schiers
Turnfahrt ins Ungewisse

Am Samstagmorgen 5./6. Juli 2025 um 07:15 Uhr trafen sich zehn erwartungsvolle Turnerinnen beim Bahnhof in Schiers. Nur die beiden Organisatorinnen wussten, wohin die Reise geht. Mit dem Zug ging es über Filisur, Samedan und Pontresina bis nach Ospizio Bernina. Die vielen kurzen Umsteigezeiten von zwei bis drei Minuten sorgten für reichlich Adrenalin und Gelächter. Eine Turnfahrt mit sportlichen Sprints von Gleis zu Gleis!
Im Bernina Express reisten parallel chinesische Tourist*innen mit, die die atemberaubende Gletscher- und Bergwelt bestaunten und unermüdlich mit Kamera und Smartphone fotografierten. Wir amüsierten uns köstlich über dieses Schauspiel. In Ospizio Bernina angekommen, wurden wir direkt mit Regen begrüsst. Doch bestens ausgerüstet mit Regenjacken und Schirmen machten wir uns auf den Weg bergabwärts Richtung Restaurant Belvedere. Für einige Knie war das ein ziemlicher Härtetest, doch die Aussicht auf ein feines Mittagessen motivierte. Und tatsächlich: Die Puschlaver Polenta schmeckte herrlich und wärmte von innen. Das Wetter besserte sich und wir konnten die Wanderung nach Cavaglia im Trockenen fortsetzen. Dort erwartete uns eine spannende Führung durch den Gletschergarten. Mit viel Herzblut und Freiwilligenarbeit wurden hier Gletschertöpfe freigelegt. Wir erfuhren Interessantes über ihre Entstehung vor über 25’000 Jahren und staunten über die gewaltige Kraft der Natur. Mit dem Zug fuhren wir weiter nach Poschiavo. Die Spannung stieg, als uns die Organisatorinnen von einem „besonderen Nachtlager“ erzählten, das auch sie noch nie getestet hatten. Als wir schliesslich vor einem Kloster standen, waren wir doch etwas irritiert – und gleichzeitig neugierig. Tatsächlich war dies unsere Unterkunft für die Nacht! Und so schlimm war es gar nicht – einzig die verordnete Ruhezeit von 22:00 bis 08:00 morgens sorgte für leichtes Stirnrunzeln. Zum Abendessen kehrten wir im Hotel Croce Bianca ein und liessen uns die Pizzoccheri schmecken. Die noch nicht Müden unter uns flanierten danach durch das Städtli, genossen feinen Amaro di Poschiavo – bis das letzte Restaurant die Türen schloss. Am nächsten Morgen war die Freude auf ein reichhaltiges Frühstück gross – doch was lag auf dem Tisch? Für jede nur ein kleines Gipfeli und ein Apfel. Verwunderte Blicke und fragende Gesichter – nur die Organisatorinnen grinsten vielsagend. Der Grund: Die Stramangiada! Ein gemütlicher Genussspaziergang über 7 km mit 11 Verpflegungsständen von Poschiavo bis Le Prese. Und tatsächlich: Es wurde gegessen, getrunken, gelacht und genossen – ein würdiger Abschluss unserer Turnfahrt. Am Sonntagnachmittag ging es dann mit dem Zug zurück nach Hause. Um 19:00 Uhr trafen wir – müde, zufrieden und mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck – wieder in Schiers ein. Eine rundum gelungene, lustige, überraschende und perfekt organisierte Turnfahrt – ein herzliches Dankeschön an die beiden Organisatorinnen Anje und Elsbeth.
